Bei der WM in Planica sind die Deutschen in den Mannschaftswettbewerben eine Macht
Spätestens als sich die Männer der deutschen-Langlaufstaffel nach Bronze freudetrunken in die Arme fielen, spätestens da schien der internationalen Konkurrenz ein Licht aufzugehen. Denn immer dann, wenn die DSV-Asse nicht alleine, sondern als Team an den Start gehen, sind sie eine Macht.

Den Auftakt machten die Skispringerinnen, sie segelten zu Gold im Team. Möglicherweise war der Einzeltitel von Katarina Schmid gleich zu WM-Gewinn die Initialzündung für das Top-Resultat des Quartetts. Aber Selina Freitag, die bei ihrer WM-Premiere letztlich gleich zwei Mal ganz oben auf dem Podest stand, war schon nach dem Teamwettkampf mit der Aussage zu vernehmen, dass Mannschaftserfolge fast noch schöner seien, als alleine zu gewinnen. Was damit zusammenhängen mag, dass in Einzelsportarten wie Springen, Laufen oder der Kombination aus beiden Disziplinen der gemeinschaftliche Kampf, das Miteinander eher die Ausnahme darstellen.
So wie die fliegenden Frauen wollten auch die Kombinierer, deren Mixed-Team-Wettkampf in Planica Premiere feierte, als Einheit glänzen. Das Resultat glänzte silbern. Wie auch im Mannschaftswettkampf der Kombinierer. Noch besser ging es im Mixed-Team der Spezialspringer, die segelten zu Gold. Damit setzten damit eine beeindruckende Erfolgsserie fort: für Deutschland war es der fünfte WM-Titel in Folge in dieser Wertung.



Und nun wird es erstaunlich…
Denn auch in der Loipe funktionierte das mit dem Teamgeist. Ja, bei den Frauen hatte man auf Edelmetall hoffen können. Immerhin war das DSV-Staffelquartett vor einem Jahr bei den Olympischen Winterspielen in Peking auf Platz zwei gelandet. Das aber ist alles andere als eine Garantie für eine Wiederholung des Erfolgs. Der gelang jedoch und Katharina Hennig bekannte, dass es schwerer sei, einen Erfolg zu wiederholen, als ihn erstmals zu erringen. Das Staffelquartett der Damen sorgte für das erste deutsche Edelmetall in der Loipe bei diesen Titelkämpfen.
Und lieferte wohl den entscheidenden Kick für den viel umjubelten Auftritt der Männer am Tag darauf. Die stürmten sensationell zu Bronze – natürlich in der Staffel – eine Medaille, auf die Deutschlands Langläufer zwölf Jahre hingearbeitet haben. Friedrich Moch, der als Schlussläufer Schweden, Kanadier und auf der Zielgerade den französischen Schlussläufer in die Schranken gewiesen hatte, formulierte das so: „Wir wollten endlich auch mal auf dem Podest stehen und es unseren Mädels nachmachen“. Das hat wunderbar funktioniert. Die Freude über diese Medaille war im Lager der Langläufer, Skispringer und Nordischen Kombinierer gleichermaßen groß. Entsprechend wurde der Erfolg im Teamhotel dann auch gefeiert.