Eric Frenzel holt sich in Planica seine 18. WM-Medaille ab – Weltrekord

Dies gleich vorweg: Über folgende Rekorde kann Marit Björgen nur milde lächeln. Denn Norwegens Langlauf-Ikone hat sich bei Weltmeisterschaften mit insgesamt 26 Medaillen ein Denkmal für die Ewigkeit gesetzt. Und auch Landsfrau Therese Johaug toppt die folgenden Werte mit insgesamt 19 Plaketten. Aber bleiben wir einmal bei den Herren der Schöpfung.
Frenzel mit Motivationstrick
Wenn einer eigentlich alles gewonnen hat, wie soll der sich dann noch motivieren? Eric Frenzel, Deutschlands Vorzeige-Kombinierer des letzten Jahrzehnts, fand für sich eine Antwort: Mit einem neuen Ziel. Und so lautete schon im Sommer nach den Spielen von Peking die Antwort auf die Motivationsfrage: „Ich möchte der erfolgreichste WM-Teilnehmer werden.“
Björn und Eric oder nur noch Frenzel?
Was nicht so leicht ist, denn mit Björn Daehlie liegt eine Legende des Nordischen Skisports an der Spitze, die es bei fünf Teilnahmen zwischen 1991 und 1999 auf insgesamt 17 Plaketten brachte. Im Detail holte der Norweger zwischen Val die Fiemme und Ramsau 9 Titel, fünf Silber- und 3 Bronzeplaketten. Frenzel kommt Daehlie nicht nur nahe, mit seiner Serie 7 -7 -3, also sieben WM-Titeln, fünf Silber- und drei Bronzemedaillen hatte der Sachse mit dem Norweger bei den letzten Titelkämpfen in Oberstdorf gleichgezogen. Und demzufolge mit Fug und Recht das neue Ziel postuliert.
Harte Konkurrenz
Die Umsetzung des Wunsches aber, die gestaltete sich schwierig. Denn inzwischen kämpft der einstige Überflieger in der Nordischen Kombination nicht nur mit der seit Jahr und Tag erstklassigen internationalen Konkurrenz, an dieser Stelle seien die Namen Jarl Magnus Riiber und Johannes Lamparter genannt. Inzwischen ist auch im eigenen Lager die Reihe der Mitbewerber gewachsen. Hießen die Konkurrenten im DSV-Team einst Ackermann, Edelmann, Kircheisen oder Rießle, sind inzwischen Vinzenz Geiger und seit dieser Saison auch Julian Schmid sportlich mehr als nur gleichwertig.
Und so fiel die wohl wichtigste Entscheidung des Ski-Winters für Eric Frenzel am Tag vor dem eigentlichen Staffel-Wettkampf. Bei der nationalen Ausscheidung in Planica, als der Sachse gemeinsam mit Manuel Faißt und Johannes Rydzek um die verbleibenden beiden Plätze in der Mannschaft stritt, setzte sich der 34jährige durch. Das war der Schlüssel zum Erfolg. Der Weg zur Medaille war damit zwar noch längst nicht frei, aber am Wettkampftag performte das Quartett leistungsstark, sicherte sich hinter Norwegen Platz 2, holte Silber ab und da war sie – die lang ersehnte 18. WM-Medaille für den ewigen Eric, die ihm einen Platz in der Ruhmeshalle des Wintersports sichert. Naja, den hat er längst, die Medaille trägt höchstens dazu bei, seinen Thron im Wintersporthimmel noch ein wenig zu erhöhen.
Ewiger Ruhm im schnelllebigen Sport
Wenngleich der nächste Überflieger an diesem Thron schon wieder sägt. Jarl Magnus Riiber nämlich gewann bei der aktuellen WM schon drei Titel. Holt der Norweger in der vierten Planica-Entscheidung das vierte Gold, dann hat er insgesamt acht WM-Titel vorzuweisen und wäre in dieser Statistik an Eric Frenzel vorbeigezogen. Was einerseits zeigt, wie schnelllebig der Sport ist. Andererseits aber nichts daran ändert, dass dem Mann aus dem Erzgebirge den Legendenstatus keiner mehr nimmt.