Endlich! Wir konnten es alle kaum erwarten, bis unser großes Abenteuer in der Schweiz, besser gesagt im wunderschönen Wallis, los geht. Schon die Anreise war ein traumhaft. Vorbei an wunderschönen Seen, über malerische Bergpässe und dann auch noch mit dem Autozug mitten durch einen Berg hindurch. Es war wirklich alles dabei.
Voller Vorfreude sind wir dann schon ins Bett, denn heute hieß es: Wanderklamotten an und ab auf den großen Aletschgletscher!
Endlich geht es los!
Der erste richtige Tag: wow! Wir wussten nicht, was uns heute erwartet, auch wenn wir abends zuvor versucht haben so viel wie möglich rauszufinden. Nach einigem hin und her haben wir mit einem „Schichtsystem“ die richtige Ausstattung gefunden – so sollten es doch fast 25 Grad werden und auf dem Aletschgletscher natürlich deutlich kälter. Was zieht man da nur an? Aber mit unseren neuen Thule Rucksäcken hatten wir genug Stauraum um Jacken in Hülle und Fülle einzupacken. Später sollte sich rausstellen, dass das extrem wichtig war. Also ging es los, alle gemeinsam sind wir gegen 8 nach einem guten Frühstück und mit einem Lunchpaket von unserem Hotel bepackt los zur Gondel.
Unser Bergführer Kili – der Lokalmatador in der Aletsch Arena
Dort angekommen wurden wir von „dem“ Bergführer der Region Kilian Volken begrüßt- Kili, so sollten wir ihn nennen. Er hat schon die höchsten Gipfel der Welt, unter anderem auch den Mt. Everest, erklommen und wir waren fasziniert von so viel Erfahrung – da konnte ja nichts mehr schiefgehen. So langsam wuchs die Aufregung, einen Gletscher hatten wir alle noch nie zu Fuß betreten. Bei strahlender Morgensonne sind wir von der Mittelstation Fiescheralp hoch zur Gletscherhütte gewandert, Kili hat uns viel über den ursprünglichen Bergtourismus und die Region erklärt.
Kurz vor der Gletscherhütte waren wir das erste Mal froh, dass wir Jacken dabei hatten. Wir sind ca. 1 km lang durch einen Tunnel gelaufen – puhh das war schon ein besonderes Gefühl zu Fuß mitten durch den Berg zu wandern. Nun hatten wir aber unseren ersten Stopp vor Augen. An der urigen Gletscherhütte wurden wir von Kili mit unseren Klettergurten und Grödeln (Stegeisen) ausgestattet. Doch am Aletschgletscher waren wir noch nicht, wir haben ihn nur gesehen. Wir hatten noch einen kleinen Abstieg vor uns, weshalb es auch schnell weiterging.
Nach einem steinigen Abstieg haben wir den Rand des Aletsch Gletschers erreicht. So nah an der Eiskante zu stehen und dann zu bemerken, wie gewaltig der Gletscher und die Ausmaße sind, das ist ein Gefühl was ich nicht weiter beschreiben kann. Einfach überwältigend. Nachdem die Grödel angelegt und wir alle angeseilt waren ging es los – 3 Stunden Wanderung über den Gletscher.
Sprachlosigkeit am großen Aletschgletscher
Auf dem Eis fühlt man sich so klein an, die Natur so übermächtig und man ist nur ein kleiner Punkt auf der gewaltigen Fläche. Irgendwie fühlt man sich der Natur dort so nah und kann, obwohl es sehr anstrengend ist, ganz viel Kraft schöpfen. Kili hat uns viele spannende Infos über die beiden Moränen, der Bewegung des Gletschers (ca. 60 -100 cm pro Tag) und die Ausmaße erklärt. Der Aletschgletscher ist flächenmäßig der größte und längste Gletscher der Alpen. Er ist knapp 20 km lang und teilweise 800 m tief. Leider wird er durch die Erderwärmung jedes Jahr ca. 50 m kürzer, dass wird auch erst mal nicht aufzuhalten sein. Der Moment, in dem einem klar wird, dass solche Naturwunder bald nicht mehr existieren, macht mich traurig, Es lässt aber das Bewusstsein für unsere Natur und unsere Verantwortung für die Zukunft wachsen.
Sieht das nicht wie von einem anderen Stern aus? Der Wahnsinn!
Ein Abenteuer, dass man so schnell nicht vergisst
Die Gletscherwanderung war beeindruckend, anstrengend und befreiend zu gleich. Wir sind über Gletscherspalten gelaufen, haben unser Grenzen ausgetestet und teilweise überschritten. Mitten auf dem Aletschgletscher haben wir eine kurze Pause gemacht und konnten alle mal innehalte und in uns hineinhorchen. Ich weiß, dass klingt alles ziemlich kitschig, aber ich kann es einfach nicht anders beschreiben. Mit schweren Beinen aber glücklich sind wir nach knapp 3 Stunden wieder zurück auf der Gletscherhütte gewesen. Einen leckeren Kaffee hatten wir uns dann aber auch total verdient. Es war schön, wie jeder dieses Gefühl auf dem Gletscher anders beschreibt und der Austausch mit Kili, der wirklich schon alles gesehen hat, macht definitiv Lust auf mehr! Die Wanderung zur Mittelstation mit einem komplett freien Blick ins Tal verging wie im Flug.
Ich werde schlafen wie ein Baby
Zurück im Hotel waren wir nach dem gemeinsamen Abendessen alle müde und sind dann auch schnell schlafen gegangen. “Ich werde schlafen wie ein Baby“ – beschreibt unseren Zustand nach 22 km Wanderung mehr als passend –Mensch war das ein toller Tag – und das am ersten richtigen Tag, die Vorfreude auf die weiteren Tage geht ins unermessliche…
Auf den Social Media Kanälen des DSV kannst du uns die ganze Woche auf unserer Reise begleiten! Wir sind schon so auf den nächsten Tag gespannt!