Große Namen einstiger Glanzzeiten unterstützen die JWM in Oberwiesenthal
Wer an Nordischen Skisport in Oberwiesenthal denkt, der denkt wohl zuerst an Jens Weißflog. Gut, man könnte auch die Kombinierer Eric Frenzel und Uli Wehling nennen, die Langlaufasse Barbara Petzold, René Sommerfeldt oder Claudia Nystad. Oder wie wäre es mit Skisprung-Trainerlegende Joachim Winterlich. Die Liste ließe sich beliebig fortführen, fest steht, Weißflog, der „Floh vom Fichtelberg“ ragt aus der Prominentenriege noch immer ein wenig heraus. Und – mit Ausnahme von Frenzel eint alle Genannten: Sie sind nicht mehr aktiv.
Einsatz für die nächste Generation
Oder doch! Es sind ein paar der ganz Großen von einst, die mit ihrem Engagement für die Junioren-WM, die Ende Februar in der höchstgelegenen Stadt Deutschlands beginnt, dazu beitragen wollen, den einstigen sportlichen Glanz Oberwiesenthals wieder ein wenig aufzupolieren. Vor allem aber wollen sie für die jungen Sportlerinnen und Sportler da sein.
DSV-Stars übernehmen Patenamt
Ein paar Prominente der Gegenwart sind übrigens auch als Paten mit am Start. Eric Frenzel zum Beispiel, der gemeinsam mit Weißflog im Vorfeld die Werbetrommel für den Ort am Fichtelberg rührte. Langläuferin Katharina Hennig weiß aus eigener Erfahrung, wie sich eine erfolgreiche Nachwuchs-WM anfühlt. Immerhin gewann die Sächsin bei Junioren-Weltmeisterschaften insgesamt einmal Silber und dreimal Bronze. Oder Skispringer Richard Freitag, der sich im Sommer höchstpersönlich auf einen Bagger setzte und den symbolischen ersten Aushub zur Umgestaltung der Skiarena vollzog. Freitag ist in Bezug auf die Junioren-Welttitelkämpfe familiär vorbelastet. Sein älterer Bruder Christian fungiert als JWM-Organisationschef und Selina, das Küken der Familie, zählt mit ihren 18 Jahren zum DSV-Aufgebot für Oberwiesenthal. Und hat schon Erfahrung in Sachen JWM-Medaillen. Zum Heimspiel bringt Selina Silber und Bronze von den letzten Titelkämpfen 2019 aus Lahti mit.
Hoffnung auf winterliche Temperaturen
Insgesamt 43 DSV-Starterinnen und -Starter wollen in diesem Winter bei den insgesamt 24 Entscheidungen nach Medaillen greifen. Die Konkurrenz wird groß sein, denn rund 950 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 40 Ländern werden erwartet. Probleme bereitet nur das Wetter, denn der ungewöhnlich milde Winter hat bis in die Kammlagen des Erzgebirges für Tauwetter und wenig Schnee gesorgt. Christian Freitag, der OK-Chef, ist sich aber sicher, dass die Titelkämpfe auf hohem Niveau stattfinden können. Damit meint Freitag übrigens explizit nicht die Höhe über dem Meeresspiegel. Und der Wetterbericht sagt für die nächsten Tage Abkühlung voraus. Das bedeutet für die Stadt unterhalb des 1.214,75 Meter hohen Fichtelbergs: Dauerfrost – und die Chance, Schneereserven zu produzieren.
Gelingt das und wird die JWM insgesamt ein Erfolg, dann hätten alle gewonnen. Der Ski-Nachwuchs und der Sport insgesamt. Aber natürlich auch Oberwiesenthal selbst, denn die Stadt hätte bewiesen, dass sie – nach langer Durststrecke – durchaus in der Lage ist, sportliche Großereignisse auszutragen.