Es waren deutsche Festtage bei der WM in Lahti, nur Norwegen war wieder einmal besser. Dennoch: der Abstand im Medaillenspiegel schmolz im Vergleich zu Falun 2015 beachtlich.
Mit sechsmal Gold, dreimal Silber und zweimal Bronze feierten die DSV-Athleten ihr bestes Ergebnis in der Geschichte der Nordischen Ski Weltmeisterschaften – und das bereits zum dritten Mal in Folge. Dieses Jahr machten sie sogar Norwegen im Medaillenspiegel mächtig Konkurrenz. Zum Schluss ging nur ein Titel mehr auf das Konto der Nordisch-Nation Nummer eins, vor allem, weil die Langlauf-Herren um Martin Johnsrud Sundby fast komplett ausließen.
Dahingegen wurden die deutschen Nordischen Kombinierer ihrer Favoritenrolle mehr als gerecht. Mit dem Vierfach-Weltmeister Johannes Rydzek überstrahlten sie einfach alles. Mit insgesamt sechs Goldmedaillen ist Rydzek nun der erfolgreichste Kombinierer der WM-Geschichte. „Er hat sich aus dem Schattendasein gelöst, ist selber eine Lichtgestalt und kann sich in einem Atemzug mit den größten Kombinierern der Geschichte nennen“, lobte Bundestrainer Hermann Weinbuch seinen Schützling.

Mitte: Fabian Riessle, Johannes Rydzek, Bjoern Kircheisen, Eric Frenzel
Bewegend war vor allem der Sieg mit der Mannschaft, der dem bis dato elfmaligen WM-Medaillensieger Björn Kircheisen zum ersten Mal in seiner Karriere Gold bescherte. Schon beim Einzel von der Normalschanze war der Johanngeorgenstädter gut drauf und holte hinter seinen Teamkollegen Rydzek und Eric Frenzel Bronze – und damit seine erste WM-Einzelmedaille seit 2013!
Auf eine erfolgreiche WM blicken auch die Skispringer und Skispringerinnen zurück.
Carina Vogt legte mit Gold in der Einzelentscheidung vor. Die Degenfelderin rief wieder einmal auf den Punkt genau ihre Top-Leistung ab und holte mit Team-Kollegin Svenja Würth, Andreas Wellinger und Markus Eisenbichler auch den Titel im Mixed-Wettbewerb!
Andreas Wellinger zog als Vizeweltmeister von der kleinen und der großen Schanze nach. Nur Doppel-Weltmeister Stefan Kraft aus Österreich flog weiter als der Ruhpoldinger. Markus Eisenbichler gewann außerdem Bronze von der Normalschanze und krönte eine starke Saison mit seinem ersten Einzel-Edelmetall.

Andreas Wellinger, Stefan Kraft (AUT), Markus Eisenbichler
Zweimel Gold für die Damen, einmal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze für die Herren – ach wenn doch schon Olympia wäre. Obwohl: Olympia-Gold und eine Medaille mit dem Herren-Team sind Ziele, die die Motivation bei den Adlern hoch halten sollten!
Gute Einzelergebnisse bei den Langlauf-Damen und Herren.
Bei den Erfolgen der Springer und Kombinierer standen die Langläufer in der öffentlichen Wahrnehmung etwas im Schatten. Aber es formiert sich ein junges Team, das Lust auf mehr macht. Victoria Carl, Katharina Henning, Sofie Krehl oder Florian Notz stehen noch am Anfang ihrer Karriere und haben in Lahti mit guten Leistungen auf sich aufmerksam gemacht. Und auch die Routiniers um die überzeugende Stefanie Böhler bewiesen bei der WM, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören.