Teil 2: Freeski – Sabrina Cakmakli
Was ist eigentlich Skifahren und wie sieht der Sport in Wirklichkeit aus? In dieser Serie unterhalten wir uns mit unterschiedlichen Skifahrern und wollen mehr über ihre Faszination für den Sport erfahren. Im zweiten Teil spricht die Freeskierin und DSV-Athletin Sabrina Cakmakli über ihre Facette des Skifahrens.
Wie bist du zum Skifahren gekommen?
Durch meine Eltern, sie sind selbst sehr sportlich und immer schon viel Ski gefah- ren, stand ich mit zwei das erste mal auf Ski. Nach einer längeren Phase, in der ich fast nur noch Snowboard gefahren bin, ging es dann im Alter von 15 wieder zurück auf die Ski – aber Freestyleski.
Was bedeutet Skifahren für dich?
Skifahren bedeutet mir unglaublich viel. Im Vordergrund steht natürlich der Spaß und das Gefühl, jeden Tag in den Bergen sein zu dürfen, um meine persönlichen Grenzen zu pushen. Es ist meine Leidenschaft, hier versuche ich mich jeden Tag weiter- zuentwickeln.
Wie bist du beim Freeskiing gelandet?
Wie erwähnt bin ich etwa acht Jahre Snowboard gefahren und dann erst wieder zurück zum Skifahren gekommen. Grund dafür waren hauptsächlich meine Freunde, die damals ihre ersten Twintips bekommen haben. Das wollte ich natürlich auch
sofort einmal ausprobieren. Dann ging es damit ab in den Funpark und seitdem nicht wieder raus.
Und wie bist du letztendlich zur Halfpipe gekommen?
Dass ich in der Halfpipe gelandet bin war mehr oder weniger auch ein Zufall. Ich kam gerade von einer Kreuzbandrissverletzung zurück und war in Neuseeland mit dem Team. Dort konnte ich noch nicht zu 100% alle großen Schanzen springen, weshalb mein Coach als Spaß meinte, ich solle doch einfach ein bisschen Halfpipe fahren gehen, um das Gefühl für die Ski wieder zu bekommen. Tja, etwa zehn Tage später hatte er mich dann für den dort stattfindenden Halfpipe-Weltcup angemeldet und etwa sechs Monate später stand ich dann in Sochi bei den Olympischen Spielen am Start in der Halfpipe.
Was fasziniert dich am Freeskiing und Halfpipe fahren besonders?
Am meisten fasziniert mich die Freiheit in unserer Sportart. Es geht nicht darum wer am schnellsten den Berg hinunter fährt, sondern jeder kann frei entscheiden, was er für Sprünge und Tricks zeigen will oder kann. Auch der Zusammenhalt und das Miteinander unter uns Athleten ist ziemlich einmalig. Wir reisen zusammen und erleben so viel gemeinsam, obwohl wir dann am Start gegeneinander antreten.
Was glaubst du, wie wird sich das Skifahren in den nächsten Jahren weiterentwickeln?
Ich denke Freeskiing wird sich definitiv ziemlich weiterentwickeln. Vor allem durch die vielen Trainingsmöglichkeiten mit Luftkissen wird es sich rasant steigern. Leider habe ich jedoch auch das Gefühl, dass sich das Teilnehmerfeld in der Halfpipe von Jahr zu Jahr mindert. Das Training in einer Halfpipe ist mittlerweile leider sehr kostspielig und das schreckt die jüngere Generation ab bzw. haben die Jüngeren einfach nicht mehr die Möglichkeit diese Disziplin für sich zu entdecken.
Wo siehst du dich in der Zukunft?
Puh, das ist immer schwierig zu sagen. Ich hoffe natürlich, dass ich auch nach meiner Karriere dem Skisport irgendwie erhalten bleiben kann und studiere gerade nebenbei Sportbusinessmanagement. Aber in welche Richtung ich später genau gehen werde, das weiß ich noch nicht.
Siehst du dich in 30 bis 40 Jahren immer noch auf Ski? Wenn ja, wie?
Ja, da sehe ich mich definitiv immer noch auf Ski. Höchstwahrscheinlich nicht mehr ganz so aktiv wie im Moment, aber hoffentlich kann ich dann mit meinen Kindern fleißig Skifahren gehen und die ein oder andere Abfahrt abseits der Piste oder im Funpark genießen.

Vita Sabrina Cakmakli
Sabrina Cakmakli wurde 1994 in Immenstadt im Allgäu geboren, startete ursprünglich im Slopestyle und fährt seit 2014 Halfpipe. Zu ihren Top-Ergebnissen zählt der zweite Platz beim Weltcup in Park City im Jahr 2015 und der achte Platz bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang. Außerdem ist sie erst die dritte Deutsche, die je zu den X-Games eingeladen wurde. Heute lebt Sabrina Cakmakli in Garmisch-Partenkirchen und studiert nebenbei Sportbusinessmanagement.