Stefan Luitz brachte Garmisch-Partenkirchen zum Beben. Beim Weltcup auf der Kandahar wurde der 24-Jährige Dritter im Riesenslalom.
Aus seinen Gefühlen machte er kein Geheimnis: „Es ist das schönste Podest für mich, weil ich es bei einem Heim-Weltcup gefahren habe.“ Und es ist ein Ausrufezeichen Richtung WM.
Stefan Luitz, daran besteht kein Zweifel, gehört zur absoluten Weltspitze im Riesenslalom. Viermal schaffte er es in seiner Karriere schon auf das Weltcup-Podium. Zweimal auf der Face de Bellevarde in Val d’Isère, einer der schwierigsten Riesenslalom-Pisten der Welt. Sein großes Potential deutete er bereits als 18-Jähriger an. Damals gewann er Silber bei den Junioren-Weltmeisterschaften in seiner Paradedisziplin.
Und doch haben sich auch die Momente eingeprägt, wo es unglücklich für den Allgäuer endete. Glänzend war der damals 21-Jährige bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi im ersten Durchgang unterwegs, konnte als Einziger mit Überflieger Ted Ligety mithalten, um dann am letzten Tor einzufädeln. Auch beim Weltcup-Rennen 2015 in Beaver Creek hatte Luitz im zweiten Durchgang alle schwierigen Passagen überwunden und lag klar auf Bestzeitkurs, um wenige Tore vor dem Ziel zu patzen. Er wurde 22., anstatt sich den ersten Karrieresieg zu sichern. Zwei Jahre, die er aufgrund schwerer Verletzungen verlor, trugen ihren Teil dazu bei, dass der Durchmarsch nicht ganz so nahtlos erfolgte, wie man es sich vielleicht erhofft hatte.
Aber Fehler sind schon den Allerbesten passiert. Und Stefan Luitz arbeitet hart an sich, dass die Patzer weniger werden. Zusätzlich fährt er in dieser Saison gute Slalomergebnisse ein und erweitert damit sein Repertoire. Bei den Klassikern in Wengen, Kitzbühel und Schladming brachte Luitz jeweils zwei fehlerfreie Läufe ins Ziel und fuhr mit hohen Startnummern weit nach vorne.
Die Tendenz stimmt also bei Stefan Luitz kurz vor der WM in St. Moritz – und das in mehr als nur einer Disziplin.