Das neue Jahr startet für die Biathlet*innen in Oberhof. Also ein echtes Heimspiel für die DSV Athlet*innen. Die Atmosphäre ist am Thüringer Rennsteig ein ganz besondere. Laura Dahlmeier war es oft zu laut, Michael Greis fand es einfach nur großartig. Wichtig ist allerdings, wie die heute aktiven Athleten zu Oberhof stehen. Schaffen es die DSV-Biathlet*innen in heimischer Umgebung aufs Podium?
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Heimspiele bei den Biathleten schreiben die tollsten Geschichten
Es gibt Geschichten abseits von Loipe und Schießstand, die schreibt nur der Biathlon. So auch 2004. In Oberhof fanden die Weltmeisterschaften statt. Damals musste es für Sven Fischer beim Heimspiel in Thüringen nicht nur auf der Loipe schnell gehen! Direkt nach dem Verfolgungswettkampf sprang er ins Auto und ist zu seiner Freundin ins Krankenhaus gefahren. Die Geburt des ersten gemeinsamen Kindes stand unmittelbar bevor und Sven verlor keine Sekunde, um doch noch dabei sein zu können. Trotz seines WM-Startes. Alles verlief wunderbar, Baby Emilia Sophie erblickte pünktlich, aber nicht überpünktlich das Licht der Welt und der Papa war dabei. Noch kurz unter die Dusche und dann ohne Startnummer aber in den Kreißsaal. Tage später holte Sven Fischer übrigens noch Staffel-Gold. Und das ist nur einer von zahllosen Heimspiel-Klassikern, die es in Deutschland so nur in und um Ruhpolding oder aber im Thüringer Wald zu erleben gibt.
Alle deutschen Starter immer mit Heimvorteil?
Es lässt sich darüber streiten, ob Oberhof für alle DSV-Athlet*innen ein wahrhaft „heimisches“ Pflaster darstellt. Magdalena Neuner beispielsweise litt regelrecht unter der Fabelstimmung, auch Laura Dahlmeier war es oft zu laut. Und zu nass. Denn Oberhof liegt im Januar gerne mal in einer Wolke, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt alles andere als lustig. Andere Nicht-Thüringer genossen dagegen das einmalige Flair am Rennsteig. Michael Rösch spielte in seiner Glanzzeit mit dem Publikum, vor allem, wenn in der so genannten Sägespäne-Runde die Haupttribüne schon in Sicht war. Fritz Fischer genoss die Atmosphäre spätestens nach der deutschen Wiedervereinigung. Michael Greis fand es einfach nur „großartig“ und Ricco Groß winkte schon mal zurück in die Massen, wenn die ihn auf den letzten Metern nach vorne gepeitscht hatten.
Frau Holle schneit in Oberhof vorbei
Noch am Anfang der Woche sah es in Oberhof nicht so aus, als ob hier tatsächlich Wettkämpfe stattfinden könnten. Wie auch bei den alpinen Wettkämpfen machten die warmen Temperaturen zu schaffen. Aber pünktlichst und wie bestellt kam von Dienstag auf Mittwoch endlich der lang ersehnte Schnee und die einst grüne Umgebung verzauberte sich in ein Winterwunderland!
Hat unser DSV Team in Oberhof einen Heimvorteil auch ohne Zuschauer?
Heimspiel für Thüringer Athlet*innen in Oberhof
Echte Heimspiele aber gab es in der Vergangenheit mehr als genug, denn Thüringen verfügte und verfügt über ausgezeichnete Biathletinnen und Biathleten. Wo beginnen? Bei Frank Ullrich, erst selbst Top-Sportler, später Bundestrainer. Oder bei den Herren Luck, Kirchner, Sendel. Wenn sie in Richtung Stadion unterwegs waren, stieg der Lärmpegel in Bereiche, die man sonst bei Flugzeugstarts erlebt. Und auch vor den Wohnhäusern der Stars versammelten sich die Fans. Während Andrea Henkel es normalerweise genoss, in die Menge eintauchen zu können, war es bei Weltcups fast unmöglich, die wenigen Meter von der Wohnung am Wadeberg zum Stadion unter einigermaßen normalen Bedingungen zurückzulegen. Folglich verlagerte man das Quartier der Deutschen in die Bundeswehr-Kaserne gleich an der Arena in Oberhof – der „Einmarsch der Gladiatoren“ war so zwar immer noch von Jubel umsäumt, aber wenigstens kurz und knackig.
Zuhause siegen ist nicht immer einfach…
Natürlich ist es von Vorteil, wenn man gerade auf einem derart schwierigen Geläuf wie in Oberhof die Strecke besonders gut kennt. Der Kurs gilt als einer der schwierigsten weltweit. Die Fans sind normalerweise an der ganzen Strecke, unter anderem am Birxsteig. An diesem langen Anstieg versammelten sich die Zuschauermassen und bejubelten die Athleten. Kati Wilhelm hat sich davon schon mal mitreißen lassen und hat zu viel investiert. Und weg war der Sieg. Auch in der Wolfsschlucht neigte der ein oder andere Eingeborene manchmal dazu, das Risiko falsch einzuschätzen. Sabrina Buchholz kann ein Lied davon singen, wie es ist, auf dem Hosenboden durch die Kurve zu sausen. Aber egal ob nun Antje Misersky, Simone Greiner-Petter-Memm, Katrin Apel, alle wurden extra angefeuert. Die ein oder andere Biathlethin lief dann schon mal mit Ohrstöpsel, um sich nicht von den Anfeuerungsrufen aus dem Konzept bringen zu lassen.
…aber besonders schön
Alle waren und sind vom Ehrgeiz gepackt, gerade daheim ganz oben zu stehen. Beim Sieg fällt der Jubel besonders heftig aus. Denn nach der Siegerehrung und den Interviews folgt das Bad in der Menge. Die Fans feiern die Sieger, die Sponsoren drängelnund die Medien lassen auch nicht locker. Deshalb waren und sind Siege daheim besonders schwer. Aber auch besonders schön. Ein Biathlet wird seinen erfolgreichen Auftritt beim Heimspiel wohl nie vergessen: Frank Luck. Er rückte im letzten Wettkampfjahr gerade noch so in die WM-Staffel. Und dann musste er in Oberhof auch noch als erster ran, meisterte aber trotz des ohrenbetäubenden Lärms den Kurs und die Schießeinlagen, als sei das die normalste Trainingseinheit der Welt und legte somit den Grundstein zur Mannschafts-Goldmedaille. Für Luck war es das 11. WM-Gold – und sein schönstes, weil er es daheim geholt hat. Gemeinsam übrigens mit Michael Greis, Ricco Groß und Sven Fischer.
„Zum Glück hab ich ein kompetentes Technikerteam, dass sich um mein Material kümmert“
Materialtests beim DSV Team
Schnee und Kälte halten jetzt Einzug in Oberhof. Auch im Hinblick auf Olympia und die dort kalten Temperaturen waren die Bedingungen perfekt für den ein oder anderen Materialtest! Benni Doll war am Mittwoch auf der frisch verschneiten Loipe unterwegs. „Heute habe ich 6 paar ganz neue Ski getestet, die ich vermutlich nicht im Wettkampf laufen werde. Aber um bei den Spielen für die kalten Temperaturen etwas in petto zu haben war es heute sehr gut. Die müssen jetzt alle wieder eingelassen und versorgt werden.“

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