Und plötzlich liegt der Druck auf Marte! Wer hätte das vor ein paar Tagen gedacht. Norwegens Frauen kommen durch Marte Olsbu Roiseland in der ersten Einzelentscheidung zu einer Bronzemedaille. Weil sie eine Winzigkeit schneller ist, als das Küken aus dem DSV-Team Vanessa Voigt. Die war aber „nur“ zweitbeste Deutsche, denn ganz oben auf dem Siegerpodest strahlte Denise Herrmann.
Marte Olsbu Roiseland bleibt Favoritin im Biathlon Sprint
Marte Olsbu Roiseland bleibt im Sprint dennoch Favoritin. Nicht nur weil sie in dieser Saison die konstantesten Leistungen abrufen konnte. Sie stand schon zweimal auf dem Olympiatreppchen, läuft extrem schnell und schießt ziemlich sicher. Außerdem ist die Norwegerin auch mental in der Lage, mit Drucksituationen umzugehen. Denn die Erwartungshaltung in der Heimat ist unglaublich hoch, weil es für Norwegen trotz diverser Erfolge noch nicht so läuft, wie von den zahllosen Fans in der Heimat erwartet.
Mit Denise Herrmann ist immer zu rechnen
Genau hier liegt die Chance für Denise Herrmann. Denn die kann spätestens seit ihrem Triumphzug über 15 Kilometer und der butterweichen Landung auf dem Mytikas, dem höchsten Berg im Olymp, jetzt völlig unbeschwert die weiteren Wettkämpfe in China angehen. Darüber hinaus hat die Sächsin etwas vorzuweisen, was Marte Olsbu Roiseland in diesem Leben nicht mehr erreichen wird. Die 33jährige gewann vor acht Jahren Bronze im Skilanglauf, jetzt Gold im Biathlon – das macht der Sächsin so schnell niemand nach.
Und welche Kräfte ein solches Schlüsselerlebnis freilegen kann, bewies vor 20 Jahren Kati Wilhelm. Wie Herrmann war sie Biathlon-Quereinsteigerin aus dem Langlauf und in Salt Lake City mit zwei Gold- und einer Silbermedaille plötzlich Star im deutschen Team. Im Unterschied zu Herrmann begann Wilhelms Siegeszug in Utah allerdings erst mit dem Sprint, die weiteren Medaillen gab es in der Verfolgung und der Staffel.
Nach dem Sieg ist nichts mit Ausruhen
Auch wenn Denise ihren Sieg noch nicht richtig fassen kann, bleibt keine Zeit für eine ruhige Minute. Nach dem Rennen ist ein volles Programm für die Olympiasieger geboten. Kaum ist man über die Ziellinie gelaufen, geht es direkt in die Mixed Zone. Dort wollen natürlich möglichst ALLE eine Einschätzung des Siegers. Das ist nahezu unmöglich, denn es wartet bereits der nächste Programmpunkt. Unmittelbar nach Ende des Wettkampfes findet im Zielbereich nämlich die „Flower Ceremony“ statt. Wobei der Name in Peking eigentlich falsch ist, denn Blumen sieht hier keiner. Es müsste wohl eher „Panda Ceremony“ heißen. Nach einem kleinen Fotoshooting mit den Medaillengewinnern und dem Team wartet bereits die Presse darauf, die Sieger des Tages mit Fragen zu löchern. Also ab ins Media-Center und das am besten sofort. Jetzt bleibt kurz Zeit zum Verschnaufen, wobei wohl eher Zeit zum Gratulieren, egal ob per Telefon oder Social Media. An diesem Abend steht das Handy nicht mehr still. Das Shuttle wartet bereits und es geht zurück ins olympische Dorf. Dort wird die Olympiasiegerin natürlich gebührend vom Team empfangen. Nach einer kurzen Dusche und einem schnellen Abendessen, ist es für den Tag noch nicht genug. Die Einladung ins TV-Studio kann natürlich nicht abgesagt werden. Also weiter geht’s!
Vanessa hat ebenfalls nicht viel Zeit zum verschnaufen! Mit der von Benni & Philipp selbst gebastelten Medaille🏅 und ihrem besten Karriereergebnis hat auch Vanessa etwas zu feiern.
Und auch am nächsten Tag steht alles unter dem Motto „Medaille“. Denn erst am Tag nach dem Rennen gibt es für die Gewinner das goldene Schwergewicht. Dafür nimmt sich Denise sogar Zeit, die Finger passend zu lackieren. Schließlich sind es Momente für die Ewigkeit – da muss auch wirklich alles passen.
Jetzt aber los zum Medal Plaza. Das Highlight wartet! Noch kurz ein Autogramm am Signatur Board… Ob man da wohl bei zwei Medaillen auch zweimal unterschreibt? Wir werden es hoffentlich erfahren! 😉
Doch nun muss der Fokus wieder auf die sportliche Leistung gelegt werden. Denn die nächste Medaillenentscheidung steht an und da soll wieder angegriffen werden. An den Tagen zwischen den Wettkämpfen steht deshalb alles unter dem Motto: Train ⛷- Eat 🍜 – Sleep 🛏 – Repeat 🔁
Unser Team für den Sprint der Damen
Die Konkurrenzschläft nicht
Es ist allerdings nicht so, dass die Konkurrenz im Biathlon Sprint nun vor Ehrfurcht erstarrt und gebannt auf den Zweikampf zwischen der Deutschen und der Norwegerin blicken wird, statt auf die Scheiben Salut schießt. Die Schar der Favoritinnen bildet fast das ganze ABC ab. Es reicht von
Dsinara Alimbekawa aus Belarus bis zu Dorothea Wierer aus Italien. Mittendrin übrigens auch Norwegerinnen und Deutsche. Vor vier Jahren gewann übrigens Laura Dahlmeier in Pyeongchang. Zweite wurde eine gewisse Marte Olsbu. Deutschland vor Norwegen, das wäre doch auch in Peking ein netter Einlauf.
Die ganze Saison ist voll mit knappen Entscheidungen im Biathlon! 🙈👀 Head to Head bringt euch jede Woche wichtiges Insiderwissen des DSV mit aktuellen Stats von interwetten zusammen! Damit ihr den Durchblick für dieses Wochenende habt. 😁👇🏿👇🏻
Bleibt dran, neugierig und up-to-date!
Der Biathlon Sprint bei den Olympischen Spielen in Peking! 7,5 km Vollgast in der Loipe! #SkiDeutschland
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