Nächste Chance für Benni Doll in Kontiolahti
Es kann nur einen geben! Klingt nach dem Titel eines Hollywood-Filmes, passt aber auch gut zum Biathlon-Weltcup in Kontiolahti. Warum es nur den Einen geben kann ist aber eher schlicht als Hollywood-reif? Weil der andere die Saison beendet hat. Im Klartext: Johannes Thingnes Boe – Dominator der Olympischen Spiele – will nicht mehr mitmischen. Im Weltcup. Den hatte der Norweger in dieser Saison sowieso nicht im Blick. Deshalb macht es aus seiner Sicht mehr Sinn, Flinte und Skier nach den Spielen in die Ecke zu stellen und sich den schönen Dingen des Lebens zu widmen – der Familie beispielsweise.

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Fillon-Maillet auf Jagd nach der Krone
Womit wir bei dem Einen wären, der übrigblieb. Bei Quentin Fillon Maillet. Dem Gesamtweltcup-Spitzenreiter. Der anderen prägenden Persönlichkeit der Olympischen Spiele. Zwei Goldmedaillen und drei Silberne sind die sportliche Ausbeute des Franzosen, China wird er deshalb in allerbester Erinnerung behalten. Im Gegensatz zu seinem Konkurrenten aus Norwegen aber ist Fillon Maillet noch scharf auf weitere Meriten. Vor allem auf den Gesamtweltcup.
Und nach einer Woche Pause, die eigentlich gar keine Pause war, weil es für den Erfolgreichen von Empfang zu Empfang ging, von Ehrung zu Ehrung, startet der 29jährige aus Champagnole im französischen Jura deshalb ambitioniert hinein in die Wettkämpfe nahe der Stadt Joensuu. Die Bedingungen in Kontiolahti werden dieses Mal – glaubt man den Meteorologen – eher an Weltcups in der Sommerfrische erinnern, anders als im bitterkalten Olympiawetter von Zhangjiakou. Oder eben auch anders als in der Vergangenheit in Kontiolahti selbst, als es ebenfalls klirrend kalt war bei diversen Weltmeisterschaften im finnischen Südosten. Fillon Maillet jedenfalls ist der Top-Favorit für den Sprint, will seine Weltcupführung ausbauen. Ihm am nächsten im Nacken: Landsmann Emilien Jacquelin und Tarjei Boe, der ältere Bruder des Olympia-Königs aus Norwegen, der im Gegensatz Johannes Thingnes noch Lust hat, auf Rennen und Schießen.


Ein Match: Benedikt Doll und das letzte Weltcup-Trimester
Benedikt Doll wird im Gesamtweltcup vor Kontiolahti auf Platz elf geführt. Und er ist trotzdem ein ernsthafter Konkurrent des Franzosen. Warum? Weil Doll nach dem überschaubar schönen Abschneiden bei den Olympischen Spielen natürlich in der Spätphase des Weltcups nachweisen will, dass die Peking-Resultate nicht sein wahres Leistungsvermögen gespiegelt haben. Weil er vor den Spielen schon einmal ganz oben stand, das war in Antholz im Januar. Weil der Schwarzwälder mit gutem Grund noch auf eine Top-Ten Platzierung im Gesamtweltcup schielen kann. Zumal mit Olympia-Überflieger Boe, dem Jüngeren, dazu dem Russen Alexander Loginow und dem Weißrussen Anton Smolski drei Sportler derzeit in der Gesamtwertung vor dem 31jährigen platziert sind, die in diesem Winter nicht mehr im Weltcup präsent sein werden.

Seine erste Biathlon-WM erlebte Doll ausgerechnet in Kontiolahti. Seine beste Einzelplatzierung in Finnland war 2015 Rang 10 – im Sprint. Seinen bisher einzigen WM-Titel holte der Sportsoldat 2017 – im Sprint. Und vor dem Weltcuperfolg im Massenstartrennen im Januar in Antholz stand für den Mann aus Kirchzarten ein Einzelsieg im Weltcup zu Buche. Der stammt aus dem Dezember 2019 und Doll gewann im französischen Le Grand-Bornand. Natürlich im Sprint. Ein gutes Omen?
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