Schnelle Jungs wollen den Speed Auftakt in den Rocky Mountains rocken
Die Speed Wettbewerbe zählten und zählen nur bedingt zu den Parade-Disziplinen der Alpinen Rennläufer made in Germany. Was womöglich daran liegt, dass die ersten „deutschen“ Weltmeister im Abfahrtslauf der Herren gar keine Deutschen waren, sondern Österreicher. Bedingt durch den Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland 1938 stehen Helmut Lantschner (1939) und Josef Jennewein (1941) als Weltmeister für Deutschland in den Annalen, diese Siege sind aber sicherlich alles andere als ein Ruhmesblatt und gehören eigentlich dem ÖSV. Jenneweins WM-Titel von 1941 strich man übrigens im Nachgang wieder, weil diese Titelkämpfe international nicht anerkannt wurden.
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Tauscher erster und einziger deutscher Weltmeister
So dauerte es bis zum Jahr 1989, ehe es für einen DSV-Läufer zum Sprung aufs oberste Treppchen reichte. Hansjörg Tauscher siegte bei den Welttitelkämpfen in Vail (USA), weil er im Gegensatz zur Konkurrenz die „Klapperschlange“ in den Griff bekam. Diese Bezeichnung galt einer Doppel-S-Kurve (rattle snake alley), die der Oberstdorfer im Gegensatz zur Konkurrenz bis ins Detail besichtigt und deshalb die optimale Fahrlinie gefunden. Gold in Vail sollte der einzige große Erfolg des inzwischen 54jährigen Allgäuers bleiben – aber eben einer, der hierzulande Sportgeschichte schrieb.
Nachfolger von Markus Wasmeier gesucht
Natürlich wäre die Geschichte der Speed-Wettbewerbe unvollständig erzählt, würde der Name Markus Wasmeier nicht genannt. Denn „Wasi“ sorgte für den wohl größten deutschen Erfolg in den schnellen Rennen bei den Herren: 1994 wurde der Schlierseer – seit Jahr und Tag in der Weltspitze dabei – nicht nur Olympiasieger im Riesenslalom, sondern auch im Super-G. Was zwar auch etwas überraschend kam, aber bei weitem nicht so sensationell anmutete, wie Tauschers Abfahrts-WM-Titel fünf Jahre zuvor. Immerhin gewann Wasmeier in seiner Laufbahn zwei Weltcups in der Abfahrt und sechs im Super-G. Beispielsweise 1991 in Lake Louise.

Next chance!
Nach der Absage der 1. Abfahrt in Lake Louise (CAN) stellen sich die Jungs auf die Neuschnee Bedingungen beim Speed Auftakt vor Ort ein. Simon Jocher scheint es zu gefallen.
Ready to rumble
Die letzten Vorbereitungen laufen auf Hochtouren und unser Speed-Team ist bereit für das erste Rennen der Saison. Daumen drücken, dass das Wetter diesmal mitspielt! 🤞

Die (nicht mehr ganz) jungen Wilden
Womit wir mitten in der Gegenwart angekommen wären. Denn in Lake Louise beginnt der Alpine Ski-Weltcup des Olympia-Winters, und zwar mit zwei Entscheidungen in der Abfahrt und einem Super-G. Mittendrin fünf DSV-Starter und die sind gar nicht mal so chancenlos beim Speed Auftakt. Denn auch wenn die Bilanz bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen eher übersichtlich ist – mit Andreas Sander und Romed Baumann starten zwei Vizeweltmeister der Vorsaison und die Männer gewannen ihre Silbermedaillen in der Abfahrt (Sander) und im Super-G (Baumann). Spätstarter nennt man das wohl, denn der gebürtige Westfale, der in der Königsdisziplin auf WM-Platz 2 raste, zählt 32 Lenze und der gebürtige Österreicher Baumann feiert im Januar seinen 36. Geburtstag. Da fallen die Auftritte von Simon Jocher (25) oder Dominik Schwaiger (30) fast noch unter die Rubrik „Jugend forscht“. Für Thomas Dreßen, Deutschlands wohl größte Medaillenhoffnung der letzten Winter, kommt der Speed Auftakt nach seiner Knie-Operation noch zu früh, der 27jährige, der immerhin schon fünf Abfahrts-Weltcups für sich entscheiden konnte, wird mit Blick auf die Olympischen Spiele später in die Serie einsteigen.
Wie der Vater, so der Sohn: Die Josef(s) Ferstl
Und dann wäre ja noch Josef Ferstl, inzwischen auch schon 32 und seines Zeichens Super-G-Spezialist. Zwei Mal stand der Traunsteiner bei Weltcups in dieser Disziplin schon ganz oben, einer der Erfolge stammt aus Kitzbühel. Womit wir bei der immer wieder gern besungenen Vater-Sohn-Beziehung sind. Stammhalter „Pepi“ war nämlich nicht der erste Ferstl, der sich bei der wohl berühmtesten Schaffe im Alpinen Skizirkus in die Siegerlisten einschrieb. Papa Sepp Ferstl gelang das Kunststück gleich doppelt, 1978 und 1979 – allerdings nicht im Super-G, der wurde erst zwei Jahre später erfunden – sondern beim Klassiker, dem Hahnenkamm-Rennen.

Was denkt ihr? Erklimmt ein Starter des DSV Teams das Podium beim Speed Auftakt des Weltcup?Wie stehen die Chancen des DSV Teams in Lake Louise?
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