Das hatte in dieser Form wohl nicht einmal der größte Optimist erwartet: Die Nordische Ski WM in Lahti begann aus deutscher Sicht gleich mit mehreren Paukenschlägen. Viermal Gold, zweimal Silber, zweimal Bronze! Acht Medaillen in den ersten elf Entscheidungen – herausragend und zur Halbzeit Platz eins im Medaillenspiegel!
Carina Vogt stellte erneut unter Beweis, dass sie die Frau für die großen Ereignisse ist. Nach Gold bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi und Gold bei der WM in Falun 2015 schlug die Degenfelderin in Lahti erneut zu. Gerade einmal zwei Weltcupsiege stehen bei Vogt nun drei großen Einzeltiteln gegenüber.
Und die Skisprung-Festtage gingen weiter. Nur einen Tag später gewannen Andreas Wellinger und Markus Eisenbichler Silber und Bronze von der Normalschanze. Zum ersten Mal seit dem Sieg von Martin Schmitt vor Sven Hannawald bei der WM 1999 in Ramsau standen wieder zwei deutsche Adler in einem weltmeisterlichen Einzelspringen auf dem Podium.
Mit solchen Vorleistungen musste man die Favoritenrolle im Mixed-Team akzeptieren. Und der wurden Carina Vogt, Svenja Würth, Markus Eisenbichler und Andreas Wellinger mehr als gerecht. Vor Österreich und Japan flog die Mannschaft zum Mixed-Titel. „Carina ist eine wilde Sau, bei Großereignissen schlägt sie immer zu“, äußerte sich Eisenbichler begeistert über seine Teamkollegin.
Extrem hoch waren die Erwartungen bei den Nordischen Kombinierern. Nach einer überragenden Saison mussten sie nun auch beim Höhepunkt liefern. Kein Problem: Johannes Rydzek siegte vor Eric Frenzel, Björn Kircheisen und Fabian Rießle. Der erste Vierfach-Erfolg deutscher Kombinierer bei einer WM war unter Dach und Fach.

WM-Gold in Lahti für Björn Kircheisen, Johannes Rydzek, Eric Frenzel und Fabian Rießle.
Als die Vier zwei Tage später im Teamwettbewerb ganz oben standen, war einer besonders glücklich: 15 Medaillen hatte Björn Kircheisen bei großen internationalen Ereignissen schon gewonnen, nur mit Gold wollte es nie klappen. Seinen nicht sehr geliebten Spitznamen ‚Silbereisen’ kann der Erzgebirgler nun endgültig ablegen.
Gut schlugen sich auch die deutschen Langläufer. Im Skiathlon belegten Katharina Hennig, Victoria Carl und Sofie Krehl die Ränge elf, 15 und 16 und waren damit die drei jüngsten Läuferinnen in den Top 20. Florian Notz gehörte im Skiathlon ebenfalls zu den besten 16 der Welt. Im Team-Sprint holten die Duos Steffi Böhler/Nicole Fessel und Thomas Bing/Sebastian Eisenlauer die Plätze sechs und sieben.