Bei den Nachwuchs-Weltmeisterschaften hoffen DSV-Starter auf Edelmetall
Kinder, wie die Zeit vergeht! Man hat den Eindruck, die Nachwuchs-Titelkämpfe am Fichtelberg seien gerade vorbei. Aber weit gefehlt: Denn schon stehen die nächsten weltweiten Vergleiche der Jahrgangsbesten bei Juniorinnen und Junioren und die U23-WM vor der Tür. Diesmal nicht in Oberwiesenthal, diesmal in Finnland. Läuferinnen und Läufer werden in Vuokatti an den Start gehen, die Bereiche Spezialsprung und Nordische Kombination ermitteln ihre Titelträger in Lahti.
Zum Glück haben die Finnen – im Gegensatz beispielsweise zu Norwegen – ihre Grenzen nicht geschlossen. Deshalb wird das 39-köpfige Feld der DSV-Starterinnen und Starter die Reise in den hohen Norden antreten können.
Friedrich Moch als Finnland Experte
Für viele ein Wiedersehen. Langläufer Friedrich Moch beispielsweise wird sich an seinen letzten Trip nach Finnland bestens erinnern, denn der führte ihn im Männerbereich in die Weltelite. In Lahti konnte der junge Mann, der für den WSV Isny startet und bei der U23-WM ein heißer Medaillenkandidat ist, nicht nur in der Staffel glänzen, sondern auch im Skiathlon mit den Weltbesten mithalten. Und bei der JWM vor zwei Jahren in Lahti, da gab es für ihn Bronze im Staffelrennen – seine erste internationale Medaille. Das Leichtgewicht aus Bayern gilt als derzeit größte DSV-Nachwuchshoffnung.
Jenny Nowak will Titel verteidigen
Medaillen bei der JWM – für Jenny Nowak ein Zustand, den sie kennt. Vor Jahresfrist siegte die Sächsin bei der Heim-WM in Oberwiesenthal, aber auch das war nicht die erste Medaille für die junge Dame aus Sohland, schon 2019 hatte es Silber gegeben, damals im Team der Spezialspringerinnen. Und auch in Oberwiesenthal sprang noch einmal Platz 2 heraus – jetzt aber in der Mixed-Team Entscheidung der Nordischen Kombination. Aber auch für die 18-Jährige gilt: Die JWM ist einerseits Highlight, andererseits Durchgangsstation und Formtest für die „große“ WM in Oberstdorf, die nahezu bündig an die Juniorentitelkämpfe anschließt. Das gilt übrigens auch für Maria Gerboth vom WSV Schmiedefeld in Thüringen, die im Vorjahr gemeinsam mit Nowak Silber im Mixed-Team gewann, im Einzel als Vierte das Podest nur knapp verfehlte.
JWM: Die „3“ als gutes Omen für Selina Freitag
Im Skispringen der Frauen werden viele auf Selina Freitag schauen. Sie hat schon dreimal bei Nachwuchs-Weltmeisterschaften auf dem Podest gestanden – vor zwei Jahren, als die JWM ebenfalls in Lahti ausgetragen wurde, mit dem Team und dem Mixed-Team und im letzten Winter daheim in Oberwiesenthal, da erneut mit dem Quartett der jungen Damen. Was fehlt, ist entweder eine Einzelmedaille oder der Sprung aufs oberste Podest. Am liebsten wäre Selina beides, aber Titelkämpfe sind kein Wunschkonzert. Vielleicht sollte sie sich das Motto „Aller guten Dinge sind drei!“, auf den Anzug sticken lassen. Denn für die 19-Jährige, die für Nickelhütte Aue startet, sind es die dritten Nachwuchs-Weltmeisterschaften und sie ist die Dritte aus dem Hause Freitag, die das deutsche Skispringen international vertritt. Vater Holger sorgte 1983 für einen Weltcup-Erfolg in Harrachov, Bruder Richard gewann 2011 Silber mit der Mannschaft bei der JWM in Otepää in Estland. Und die dritte Gemeinsamkeit: Auch für Selina ist der WM-Zug Richtung Oberstdorf noch längst nicht abgefahren.