Podestplätze, Rennausfälle, Verletzungen und ein furioses Weltcup-Finale – das war der Ski Cross Winter 2020/2021
Der Start in den Ski Cross Winter 2020/2021 war ein holpriger. Es war hohe Flexibilität bei der Planung erforderlich, sowohl bei Trainern und Betreuern, als auch bei den Athleten. Durch coronabedingte Rennabsagen begann die Saison der Ski Crosser erst Mitte Dezember in Arosa, zwei Wochen später als üblich. Nach vielen Wochen der Vorbereitung (und des Wartens!) war die Vorfreude bei den Athleten aber dennoch groß.
„Ich kann es kaum erwarten, wieder im Gate zu stehen.“
Doch die Freude zu Beginn wurde durch enttäuschende sportliche Leistungen beim Saisonauftakt getrübt. Als beste Deutsche erwiesen sich Niklas Bachsleitner auf Platz neun und Daniela Maier auf Rang zehn. Mit Heidi Zacher und Daniel Bohnacker waren zwei Top-Athleten verletzungsbedingt gar nicht erst am Start. Zacher legte den Fokus nach ihrer Sprunggelenksverletzung aus der Saison 2019/2020 und der anschließenden Reha auf einen kontinuierlichen Athletikaufbau. Bohnacker konnte wegen Rückenbeschwerden nicht starten. Noch dazu musste der verletzungsbedingte Ausfall von Celia Funkler bereits beim ersten Weltcup verkraftet werden.
Die One-Woman-Show der Daniela Maier
Und gleich beim nächsten Weltcupstopp war die Schwarzwälderin Maier on Fire: Platz zwei in Val Thorens – eine Ansage an die die internationale Konkurrenz. Auch bei den Herren kämpfte sich Florian Wilmsmann an diesem Wochenende auf Rang drei, womit sich die erhofften Podesterfolge der Ski-Crosser einstellten.
Aus für Daniela Maier?
Nach dem Hoch in Frankreich zog auch sie sich einen Kreuzbandriss im linken Knie zu. Ab da an ging die Reise der Ski Crosser ohne Frauenpower weiter. Es folgte ein wettkampffreier Monat, der durch Europacup-Rennen überbrückt wurde. Tim Hronek kehrte nach einer Handverletzung zum Weltcup in Idre Fjäll zurück. In Schweden verpasste Niklas Bachsleitner dann hauchdünn den Sieg und damit eine Sensation. Der 24-Jährige fuhr erstmals in seiner Karriere aufs Podest und wurde Dritter.
24 Stunden nach dem überraschenden dritten Rang von Bachsleitner schaffte es Cornel Renn in das Finale der besten Vier – ging aber leider leer aus. Dennoch konnte sich der 22-jährige Allgäuer über die erste Finalteilnahme und damit das bislang beste Ergebnis seiner Weltcup-Karriere freuen.
Homerun im Ski Cross Winter
Die Vorfreude auf den Weltcup am Feldberg war riesig. Nach wochenlangen Vorbereitungen stand alles bereit für das Highlight zu Hause. Doch auch in diesem Jahr war der Wettergott nicht auf der Seite des Liftverbundes Feldberg. Gab es im letzten Jahr zu wenig Schnee, so schüttelte Frau Holle in diesem Jahr zu viel Schnee auf die Pisten. Und so mussten auch die Heimrennen der Saison 2020/21 gestrichen werden. Die Athleten, vor allem aber alle Helfer, die die ganze Nacht durchgearbeitet und ihr Bestes versucht hatten, waren entsprechend tief enttäuscht. Die Generalprobe für die anstehende WM und die Weltcupdebüts von Florian Fischer und Niklas Illig als hoffnungsvolle Nachwuchstalente versanken in den Neuschneemassen.
Statt „Ni Hao“ heißt es „Hej“ bei der WM!
Die in China geplanten Weltmeisterschaften wurden aufgrund der Corona-Lage in das schwedischen Idre verlegt. Nach guten Vorleistungen von Niklas Bachsleitner und Cornel Renn hatten das Team die Medaillenränge im Visier, konnten an diesem einen entscheidenden Tag aber kein Edelmetall einfahren. Mit Daniela Maier fehlte eine weitere Leistungsträgerin.
Die Verletzungsreihe nimmt kein Ende
Nur ein Jahr nach seinem zweiten Kreuzbandriss im rechten Knie folgte der dritte. Bei einem fiesen Sturz im Viertelfinale beim Weltcup auf der Reiteralm zog sich mit Niklas Bachsleitner ein weiterer Top-Athlet eine Verletzung zu und musste seine Saison vorzeitig beenden. Zurück ins Team schaffte es dafür Daniel Bohnacker, der mit Platz 14 auf der Reiteralm nach auskurierten Rückenproblemen einen soliden Start in den Winter hinlegte.
An dieser Stelle geht ein riesen Dankeschön an den Crosspark Reiteralm, der dem Team die optimalen Trainingsbedingungen zur Verfügung gestellt hat UND spontan einen Weltcup ausgetragen hat, nachdem die Rennen am Feldberg abgesagt wurden. DANKE!
Erster Weltcupsieg für Florian Wilsmann
Die Arme nach oben gestreckt, dazu ein Jubelschrei – Florian Wilmsmann gewann den Weltcup in Bakurani und konnte den bisher größten Erfolg seiner Karriere feiern. Für den 25-jährigen Tegernseer war es der erste Weltcupsieg seiner Karriere. Insgesamt stand Wilmsmann nach zwei zweiten und einem dritten Platz zum vierten Mal auf einem Weltcuppodest.
„Ich bin so glücklich. Es war ein verrücktes Rennen. Es hat Spaß gemacht“
Finale furioso
Beim Weltcupfinale in Veysonnaz legten die Jungs aber noch eine Schippe drauf. Florian Wilmsmann, Tim Hronek und Cornell Renn schafften den Sprung ins Finale – Ein historischer Tag für die DSV-Ski Crosser. Florian Wilmsmann krönt seine Saison mit seinem zweiten Weltcupsieg. Für Tim Hronek wird es am Ende Platz drei. „Ich bin immer noch überwältigt, dass ich mit zwei meiner Freunde im großen Finale eines Weltcups gestanden bin – das war unglaublich! Besser geht’s (fast) nicht“, jubelte der 24-Jährige nach seinem Sieg in die Mikrofone.
Der Nachwuchs ist dran
Als letztes Highlight folgte dann ab dem Mitte März die FIS Junioren WM in Krasnoyarsk, die mit fünf Athletinnen und Athleten bestritten wurden. Florian Fischer fuhr als bester Deutscher ganz knapp am Podest vorbei. Am Ende war es für ihn Rang 4. Bei den Damen dagegen sah es dagegen eher mau aus. Für die einzige Teilnehmerin des DSV Laura Häusl reichte es aber immerhin für Platz 12.
Zusammengefasst: Eine Saison mit vielen Höhen und Tiefen.
Die Zwei Rückkehrer Daniel Bohnacker und Tim Hronek befinden sich auf einem guten Weg. Nicht zu vergessen sind: 6 Podestplätze in 7 Rennen. Das Team ist auf jeden Fall vorne mit dabei!Drei Verletzte mussten die Saison vorzeitig beenden. Davon waren leider auch die beiden Damen im Team betroffen.
Jetzt geht es erst mal zurück nach Hause, arbeiten und relaxen, bevor die Vorbereitungen auf die Olympiasaison losgehen. Allen Verletzungen wünschen wir schnelle Genesung! Wir sind off und sehen uns in der Saison 2021/2022!
