Obwohl die deutschen auf der Liste nicht der größte Alpin-Favorit sind, sollen es zwei Medaillen bei den Olympischen Winterspielen werden. Zwei Frauen und zwei Männer haben gute Chancen bei der Jagd nach Edelmetall in Peking mitzumischen.
Es herrscht ein ziemliches Ungleichgewicht in der deutschen Alpin-Mannschaft. Mit acht Männern wurde das Kontingent für die Olympischen Spiele voll ausgeschöpft, bei den Frauen blieben einige Plätze frei. Nur drei Läuferinnen sind in Peking dabei. Bei den Medaillenkandidaten steht es allerdings unentschieden: Hier Linus Straßer und Alexander Schmid in den technischen Wettbewerben, dort Kira Weidle in der Abfahrt und Lena Dürr im Slalom.
Quelle: Team Deutschland/Frank May
Sieg in Schladming gibt Selbstvertrauen
Der 29 Jahre alte Straßer vom TSV 1860 München ist ganz zum Schluss sogar noch in den Kreis der Gold-Kandidaten vorgerückt. Das schaffte er mit dem Sieg im Nachtslalom von Schladming. Die Konkurrenz im Torlauf ist allerdings groß. In den sechs Rennen in dieser Disziplin gab es sechs verschiedene Sieger. Allerdings auch nur vier Läufer, die es mehr als einmal auf das Podest geschafft haben. Einer davon war Straßer. Und wer im letzten Rennen vor dem Saisonhöhepunkt ganz oben steht, ist eben noch ein bisschen mehr der Gejagte als die anderen.
Er werde versuchen, aus dem Olympia-Slalom „nicht mehr zu machen, als es ist“, sagte er. Anders als vor einem Jahr, als er Anfang Januar in Zagreb gewonnen hatte. Damals war die gute Form allerdings bis zum Saisonhöhepunkt verloren gegangen und das Selbstvertrauen bei der WM in Cortina d’Ampezzo somit dahin gewesen. Dieses Mal musste Straßer ein bisschen warten auf die ersten Erfolgserlebnisse. Der Auftakt war zum Vergessen, auch wegen einer hartnäckigen Erkältung. Mit dem dritten Platz in Adelboden nahm die Saison für ihn erst Fahrt auf – gerade rechtzeitig für Peking.
Alexander Schmid der Riesenslalomspezialist auch im Slalom stark
Sein Sieg war der erste für die alpine Sparte des Deutschen Skiverbandes in dieser Saison. Für den ersten Podestplatz bei den Männern hatte Alexander Schmid im Dezember gesorgt. Der Allgäuer belegte im Riesenslalom von Alta Badia den dritten Platz – und nährte damit die Hoffnung, nach Markus Wasmeiers Triumph in Lillehammer 1994 einmal wieder eine Oympia