Wunder, Sensation, Krimi – die Superlative rund um den Staffelwettbewerb der Langläuferinnen
Hinter dem am Ende siegreichen Quartett aus Russland hatten die vier DSV Damen Silber gewonnen, vor Schweden, Finnland und Norwegen. Die phantastischen Vier nutzten ihre Chance konsequent, sie waren auf den Tag topfit und weil sie die Strategie der Trainer konsequent umsetzten.
Alles begann schon bei Katherine Sauerbrey. Die fühlt sich in der chinesischen Höhenluft offensichtlich pudelwohl. Sie ließ Finnland und Schweden einfach stehen. Norwegens Tiril Udnes Weng war zwischendurch gestürzt. So hatte sich die Idee der Skandinavierinnen, mit Weng vorn mitzumischen und dann durch Therese Johaug die entscheidende Attacke zu lancieren schon früh erledigt. Aber Sauerbrey schaffte es, eine Lücke zu Russlands Startläuferin Julia Stupak zu schließen. Und so stürmte die Thüringerin Kopf an Kopf mit der Führenden zum ersten Wechsel.

Welch brilliantes Rennen anschließend Katharina Hennig hinlegte, erklärt der schnöde Fakt, dass sie auf Johaug gerade mal fünf Sekunden verlor. Die 25jährige übergab in Führung liegend an Victoria Carl und die lieferte sich einen rassigen Zweikampf mit Tatjana Sorina. Das deutsch-russische Duo hielt dabei den Vorsprung auf die Konkurrenz.
Carl übergab an Position eins und Schlussläuferin Sophie Krehl musste den Medaillenrang verteidigen. Genau das war der Plan, den die Trainer ausgeheckt hatten und der ging auf. Zwar konnte die Oberstdorferin zwei Kilometer vor dem Ziel dem Angriff von Veronika Stepanowa aus Russland nicht mehr Paroli bieten, wohl aber dem von hinten heranrauschenden Duo aus Schweden und Finnland. Und so jubelten am Ende vier glückliche deutsche Frauen und das ganze Team über eine überraschende, vielleicht sensationelle Silbermedaille.


Carl übergab an Position eins und Schlussläuferin Sophie Krehl musste den Medaillenrang verteidigen. Genau das war der Plan, den die Trainer ausgeheckt hatten und der ging auf. Zwar konnte die Oberstdorferin zwei Kilometer vor dem Ziel dem Angriff von Veronika Stepanowa aus Russland nicht mehr Paroli bieten, wohl aber dem von hinten heranrauschenden Duo aus Schweden und Finnland. Und so jubelten am Ende vier glückliche deutsche Frauen und das ganze Team über eine überraschende, vielleicht sensationelle Silbermedaille.

Sensationsleistung der Skilangläuferinnen?
Aber ist die wirklich so sensationell? Ja – weil Edelmetall nicht zu erwarten war. Addiert man schnöde die vier Einzelleistungen und vergleicht die mit der Konkurrenz. Ja, weil Deutschlands Damen 2014 zum letzten Mal auf dem Podest standen, danach gab es nix, nicht in Falun, Lahti, Seefeld oder Oberstdorf bei Welttitelkämpfen. Auch nicht 2018 bei den Spielen in Pyeongchang. Und ja, weil mit Sauerbrey und Krehl zwei Sportlerinnen an entscheidenden Positionen liefen, die nicht gerade über viel Erfahrung in wichtigen Staffelrennen verfügen.
Staffelmedaillen sind aber keine Seltenheit
Es gibt aber auch ein klares „Nein“! Wenn man in die Statistik schaut, stellt man nämlich fest: Staffelmedaillen für deutsche Teams sind alles andere als eine Seltenheit. Seit 1976 wird bei den Spielen als Quartett gelaufen. Zuvor war es ein Trio. Und seit Innsbruck haben die Damen bei 13 Entscheidungen stolze sieben Mal Medaillen abgestaubt. Herausragend dabei natürlich die beiden Olympiasieger 1980 und 2002. In der damaligen Besetzung liefen Marlies Rostock, Carola Anding, Veronika Schmidt und Barbara Petzold und 2002 mit Manuela Henkel, Viola Bauer, Claudia Künzel und Evi Sachenbacher. Dazu kommen Bronze 1976 und 2014 und drei Silbermedaillen 2006, 2010 und eben jene frisch glänzende Plakette von Zhangjiakou. Vielleicht trifft es deshalb die Bezeichnung Staffel-Serien-Sensation am besten.