Die Olympischen Spiele 2018 werfen vor allem mit Weltcup-Veranstaltungen in Korea ihre Schatten voraus. Aber nicht jeder fährt hin.
Vor der Ausrichtung Olympischer Winterspiele finden am Veranstaltungsort in der Regel Weltcups in jeder olympischen Disziplin statt. Das gibt dem Veranstalter und den internationalen Verbänden die Gelegenheit, Abläufe zu prüfen und zu optimieren. Den Athleten bietet es die Möglichkeit, Pisten, Loipen und Schanzen schon einmal zu befahren. Das ist vor allem von Vorteil, wenn der Olympiaort nicht im Weltcup-Kalender verankert ist.
Und so ruft Pyoengchang am kommenden Wochenende die internationale Elite der Skilangläufer und Nordischen Kombinierer an seine Sportstätten. Doch nicht jeder potenzielle Olympia-Fahrer nutzt die Gelegenheit zur vorolympischen Stippvisite. 13 Stunden Flug und 8 Stunden Zeitverschiebung gut zwei Wochen vor der Nordischen WM in Lahti sind nicht jedermanns Sache. Und so spaltet sich auch die DSV-Elite in Korea- und Nicht-Korea-Fahrer.
Die Nordischen Kombinierer treten nach dem zehrenden Seefeld-Triple mit allen Top-Athleten die Reise ins Land der Morgenstille an. Die Loipen-Asse hingegen haben sich bereits in die WM-Vorbereitung verabschiedet. Eine Rolle spielt dabei sicher der Gesamtweltcup: Die deutschen Kombinierer bilden mit Eric Frenzel, Johannes Rydzek und Fabian Rießle ein Dreigestirn an der Spitze des Klassements und wollen diese Plätze halten. Da tun verpasste Weltcup-Punkte weh.
Eine weitere Begründung dürfte die Schanze sein. Beim Skispringen entscheiden Bruchteile einer Sekunde über einen perfekten Absprung oder einen verpatzten Satz. Daher ist es nicht verkehrt, sich in diesem Jahr bereits ein gutes Gefühl zu holen.
Bei den Skilangläufern hingegen reicht eine rechtzeitige Anreise vor den ersten olympischen Rennen, um sich an die Topografie der Strecke zu gewöhnen. Von daher sind es vor allem die Betreuer und Techniker der Loipenspezialisten, die durch bestimmte Testabläufe in dieser Saison wertvolle Erfahrungen für die Spiele 2018 sammeln sollen. Das tun sie mit einer kleinen Startergruppe bestehend aus 6 Athleten.
Dennoch werden neben den Langläufern auch die Kombinierer ausgeschlafen bei der WM an den Start gehen. Denn die Reise von Korea weiter in das Land des Lächelns sparen sich Frenzel und Co. in diesem Jahr. Und so bleiben ihnen nach der vorolympischen Generalprobe 17 Tage, um den Jetlag zu überwinden.