Oberwiesenthal präsentierte sich als toller JWM-Gastgeber
Insgesamt acht Medaillen konnten in den vergangenen neun Wettkampftagen für den Deutschen Ski Verband ergattert werden konnten. Sie sind nur ein Teil der Bilanz, die die Gastgeber nach Abschluss der Junioren- und U23-WM im Nordischen Skisport ziehen konnten. Der andere Teil handelt von der Rolle, die Deutschland und insbesondere Oberwiesenthal als Gastgeber der JWM gespielt haben – und diese Bilanz fällt durchweg positiv aus.
Rundum gelungene Veranstaltung
Aber auch sportlich gab es – wenngleich nicht immer und überall – Grund zur Zufriedenheit. Sportdirektorin Karin Orgeldinger freute sich insbesondere über die Erfolge der Nordischen Kombiniererinnen. „In dieser neuen Disziplin Gold durch Jenny Nowak und Silber mit dem Mixed-Team zu gewinnen, das war etwas ganz Besonderes“, so die Verantwortliche für den Nordischen Skisport im DSV. Es gab aber auch Niederlagen. Besonders bitter sicherlich die Disqualifikation der Damen-Langlaufstaffel oder das Sturzpech beim Langlauf-Quartett der Herren. Am Ende aber überwog der Eindruck, eine rundum gelungene Veranstaltung erlebt zu haben.
Großes Lob von Olympiasieger Erik Frenzel
„Das war schon höchstes Niveau für eine JWM“, erklärte Olympiasieger Eric Frenzel. Der war einer der Paten der Veranstaltung und zudem einst selbst Junioren-Weltmeister. Frenzel weiß also, wovon er spricht. Das internationale Echo fiel für die Veranstalter entsprechend positiv aus.
„Wir haben großen Zuspruch von den Teilnehmern bekommen“, freute sich Christian Freitag, der Chef des Oberwiesenthaler Organisationskomitees. Besonders für die rund 400 ehrenamtlichen Helfer sei das ein schönes Zeugnis, so der ältere Bruder von Skispringer Richard Freitag weiter. Letzterer war – wie Frenzel – Pate der JWM und um den Familienbetrieb vollends zu komplettieren, startete das Küken der Familie, Selina Freitag in den Skisprungkonkurrenzen und: gewann Bronze mit dem Team.
Viel Arbeit für Organisatoren
Dabei war es ein hartes Stück Arbeit, nicht auf Anhieb hatten die Ideen der Gastgeber Früchte getragen. Ein neuer Tunnel an der Schanze bereitete Probleme. Mehr Sorgen machte der neue Aufzug zum Schanzenturm und der milde Winter hatte den Organisatoren bis kurz vor dem WM-Start die Schweißperlen auf die Stirn getrieben. Aber Petrus hatte letztlich ein Einsehen, das Wetter spielte nahezu perfekt mit und die Anlagen funktionierten letztlich ohne Einschränkungen.
Erzgebirgsregion ist bereit für weitere Aufgaben
Oberwiesenthal lieferte schöne Bilder, dazu kamen viele Zuschauer, die für tolle Stimmung sorgten. Deshalb hofft Christian Freitag nun, auch bei anderen Wintersportveranstaltungen den Hut in den Ring werfen zu können. „Mit der JWM haben wir hoffentlich gezeigt, dass auch im Erzgebirge Großveranstaltungen möglich sein können“, so Freitag. Und auch in Sachen Tourismus hoffen die Sachsen, Werbung für die höchstgelegene Stadt Deutschlands gemacht zu haben. Jetzt aber will man erst mal ein wenig Luft holen. Und so schwang neben der Enttäuschung, dass die tollen Tage am Fichtelberg so schnell vorbei gingen, auch ein wenig Erleichterung mit, als Heike Smolinski, die Präsidentin des WSV Erzgebirge Oberwiesenthal die WM Fahne am Sonntag an Jaroslaw Konior vom Polnischen Skiverband weiterreichte. Die nächste JWM findet nämlich im kommenden Jahr in Wisla statt und die Gastgeber der 2021er Auflage wissen schon jetzt: Die Messlatte in Sachen Organisation liegt hoch.