Der Corona-Winter 2020/21 hält viele Highlights bereit, aber auch noch ein paar Fragezeichen
Für die Einen hat der Winter schon begonnen, die Anderen fiebern dem Saisonstart entgegen und einige hoffen, dass überhaupt etwas geht. Aber alle sind sich einig – es wird eine ganz besondere Wettkampfsaison im Corona-Winter 2020/21.
Doppelpacks für Biathleten
Biathletinnen und Biathleten werden weniger Weltcuport als gewohnt zu Gesicht bekommen, Traditionsveranstaltungen in Östersund oder Ruhpolding werden auf den gewohnten Lärm bei Schießeinlagen verzichten müssen. An anderen Orten gibt es dafür das doppelte Programm. Auch Skispringerinnen und Skispringer müssen auf Weltcups in Übersee verzichten, Zao und Sapporo, aber auch Lillehammer mussten passen.
Auch in der Vorbereitung liefen viele Dinge nicht im gewohnten Rahmen. So kann zum Saisonstart wohl niemand so richtig sagen, wie die Form zu Beginn des Winters wirklich ist und ob das Training im Sommer tatsächlich zu den gewünschten Resultaten führt. Das gilt für die Langläuferinnen und Langläufer, für Kombinierer, Skispringerinnen und Skispringer und das gilt natürlich auch Biathletinnen und Biathleten.
Nordische Kombiniererinnen vor WM-Premiere
In besonderem Maße gilt das aber auch für die jüngste Weltcup-Gruppe, die der Nordischen Kombiniererinnen. In Lillehammer sollte es die Weltcup-Premiere geben, Otepää war als zweite Station in diesem Winter vorgesehen. Aber Norweger wie Esten sagten ihre Konkurrenzen ab. Nun ist man auf Seiten des Weltskiverbandes FIS auf der Suche nach Ersatz – kein ganz einfaches Unterfangen unter den aktuellen Gegebenheiten. Durchaus möglich also, dass eine Disziplin in Oberstdorf WM-Premiere feiert, die zuvor keinen Weltcup gesehen hat. Der dritte geplante Auftritt der Damen war für Schonach vorgesehen, und zwar nach den Welttitelkämpfen.
Drei Highlights für die Skispringer
Auch aus deutscher Sicht wird die Saison spannend. Sportlich, weil neben den Etablierten in vielen Bereichen junge Leute in die Weltcup-Teams drängen, man im Nordischen Skisport nicht nur der Heim-WM entgegenfiebert, sondern bei den Springern gleich drei Highlights vor der Nase hat. Die nachzuholende Skiflug-WM und der Vierschanzentournee. Aber auch organisatorisch hofft man von Willingen bis Schonach, Oberhof bis Titisee-Neustadt, Klingenthal bis Oberstdorf darauf, dass sich die Gesamtlage stabilisiert. Und darauf, dass das Wetter mitspielt – denn die Corona-Krise und ihre Auswirkungen haben fast vergessen lassen, dass der eine oder andere Wettkampf schon vor Ausbruch der Pandemie in den letzten Jahren immer wieder zum Vabanque-Spiel geriet. Auch deshalb weil die äußeren Einflüsse viel zusätzlichen Aufwand nötig machten, um faire Bedingungen für alle Teilnehmer zu garantieren.
Wichtig aber wird zunächst, dass der Weltcup im ersten Saisontrimester Fahrt aufnehmen kann, damit eine einigermaßen normale Weltcupserie zustande kommt und die Höhepunkte des Winters gut vorbereitet erlebt werden können.