SHESPRINGEN presents: Das Interview mit Karl Geiger

Hey liebe Skisprung Fans 👋🏼 Wer direkt vom Buch SHEspringen kommt, findet hier nun das Interview mit Karl Geiger in voller Länge 🤩👇 Viel Spaß beim Lesen!

Zum Thema: Was ist SHEspringen?

Ja ihr habt richtig gelesen: #SHEspringen 😎 Und der Name ist Programm: Es ist eine, vom DSV und Plan International unterstützte, Kampagne. Hier stehen unsere Skisprung-Mädels aus dem Nationalteam im Spotlight. Dabei geht es um mehr „Schanzengleichheit“, mehr Gleichberechtigung auf der Schanze und auch abseits davon. Ihr werdet nicht nur mit tollen Bildern, sondern auch mit allerhand Insights, Fakten und Ansichten aus Interviews mit (ehemaligen) Athletinnen und Athleten, (ehemaligen) Trainern, Mannschaftsarzt und Sportpsychologen versorgt. Nun ist sogar ein großer schöner Bildband voller exklusiver Interviews und Bildern direkt aus dem Team entstanden. Wer also ein Geschenk sucht, um Mädchen Mut zu machen, um sich ein Bild von den Hürden für mehr Gleichberechtigung im Sport zu machen oder einfach unsere Skispringerinnen ganz nah und ehrlich kennenlernen will: Wir hätten da was für euch als kleines Weihnachtsgeschenk noch vor der Vierschanzentournee: Hier geht’s direkt zum Shop.

Vorab: Wer ist Karl Geiger?

Karl Geiger ist aktiver deutscher Skispringer. Zu seinen größten Erfolgen gehören bisher zwei 🥇🥇 bei der WM 2020 in Planica im Skifliegen. Seine Einschätzung zur Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen im Skisprung, der Gender Pay Gap und dem Einfluss einer zukünftigen Vierschanzentournee für Frauen, könnt ihr im nachfolgenden Interview nachlesen 👀

Karl, Gleichberechtigung im Skisprung ist ein wichtiges Thema. Wie schätzt Du die Entwicklung des Damen-Skispringens und die Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern in dieser Sportart ein? 

Ich sehe die Entwicklung sehr positiv. Man sieht, dass es jedes Jahr einen Schritt vorwärts geht. Das Feld wird dichter und die Wettkämpfe sind richtig cool anzuschauen. Letztes Jahr sind die Damen auch das erste Mal auf der Skiflugschanze gewesen, was ein Meilenstein war. Gleichberechtigung ist wichtig, manchmal hakt es aber auch an der Vergleichbarkeit: Denn den Damenskisprung gibt es erst seit zwölf oder 13 Jahren im Weltcup. Die letzten Entwicklungsschritte brauchen einfach noch Zeit. Ich bin davon überzeugt, dass es in ein paar Jahren keinen Unterschied mehr geben wird. 

Du hast die ganze Faszination einer Vierschanzentournee mit allen Höhen und Tiefen bereits erleben dürfen. Welchen Einfluss hätte es Deiner Meinung nach, wenn auch Damen in Zukunft eine Vierschanzentournee hätten? 

Es ist auf jeden Fall eine große Chance für den Damenskisprung. Denn die Vierschanzentournee ist eine Marke, die sich seit mehr als 70 Jahren etabliert hat und die etwas darstellt, was man mit Skispringen verknüpft. Ich kann auch sehr gut verstehen, dass sie das unbedingt wollen. Dass es bis jetzt noch nicht zustande gekommen ist, hat viele Gründe, die auf den ersten Blick gar nicht ersichtlich sind, z.B. auch logistische Gründe. Über die Silvesterzeit sind allein schon weitere Hotelbuchungen schwierig. Ein paar Stationen haben außerdem kein Flutlicht. Da glaube ich nicht, dass es zielführend ist, Damen und Herren an einem Tag springen zu lassen, weil das die jeweiligen Orte überlasten könnte. Außerdem würden das sehr lange Tage für den Zuschauer werden, wenn man sich von morgens um acht Uhr bis abends um acht Uhr an die Schanze stellt. Das muss man auch für den Fan attraktiv halten. Daher finde ich einen gegenläufigen Start in Garmisch-Partenkirchen, dann Oberstdorf und von dort nach Bischofshofen, mit dem Finale in Innsbruck für die Damen eine sehr gute Variante. So hätte man das gleiche Event, in den Stadien kann man die TV-Übertragungstechnik aufgebaut lassen. 

Der Weltcupkalender der Damen entwickelt sich so weiter, dass es häufiger gemeinsame Events gibt. Macht das für Euch einen Unterschied in der Dynamik? 

Es ist immer schön, wenn man sich über den Weg läuft. Aber tatsächlich sind die Kontaktpunkte überschaubar. Die Wettkampftage sind anders aufgebaut. Man sieht sich meistens noch kurz an der Schanze, wenn die Damen kommen und wir gehen oder andersherum und vielleicht noch mal im Hotel. Aber davon abgesehen: Wenn die eine Fraktion vormittags Wettkampf hat, ist die andere in der Vorbereitung in der Halle und reist dann erst später zur Schanze. Aber ich find’s trotzdem cool. Probleme gibt es nur, wenn es Windunterbrechungen gibt: Dann können sich die Tage für beide ganz schön ziehen. Grundsätzlich lockern gemeinsame Weltcups das Geschehen auf, mir gefällt es, wenn die Damen mit dabei sind. Dann sind wir ein größeres Team und wir kommen gut miteinander aus. 

Verändert sich die Dynamik, wenn Ihr Mixed-Wettkämpfe habt, und wie kann man sich da unterstützen? 

Es ist anders und doch das Gleiche. Was ich beim Mixed-Team so spannend finde, ist, dass zwei Herren und zwei Damen so selten einen Wettkampf zusammen machen. Dort macht man dann auch die Vorbereitung zusammen und geht gemeinsam an die Schanze. Von der Dynamik her haben sich da schon extrem coole Wettkämpfe entwickelt. Deshalb mag ich das Format sehr, sehr gern. 

Thema Gender Pay Gap: Welche Schritte könnten Deiner Meinung nach unternommen werden, um eine faire Bezahlung für Skispringerinnen zu gewährleisten? 

Das kann ich nicht beantworten. Ich weiß aber, dass die Veranstalter die Preisgelder bezahlen, sie müssten die Mehrkosten tragen. Fernsehquoten bestimmen die Fernsehgelder sicher mit, wie hoch Quoten sind, hängt wiederum auch mit den Sendezeiten zusammen – all das ist schwer zu beurteilen. Die niedrigere Bezahlung der Damen hat auch damit zu tun, dass es eine sehr junge Sportart ist, die noch Zeit braucht. Vielleicht ist das Feld auch noch nicht ganz so dicht, wie bei uns und dadurch die Dynamik, wie viele Athletinnen um eine Top-Platzierung kämpfen, noch nicht auf demselben Niveau. Im Biathlon war es am Anfang auch so, mittlerweile ist es irrelevant, ob da ein Mann oder eine Frau läuft. Ich kann verstehen, dass das nervig für die Damen ist, ihre Forderung, näher an unser Bezahlniveau heranzukommen ist berechtigt. 

Wie siehst Du die Zukunft des Damen-Skispringens in Deutschland und weltweit und was wären Deine Wünsche und Ziele für Euren Sport insgesamt? 

Ich glaube, dass sich der Sport immer weiterentwickeln muss, damit man nicht stehen bleibt. Und Gleichberechtigung ist dabei ein wichtiger Punkt. Bei Formaten wie der Vierschanzentournee ist eine „Kopie“ des Herren-Skisprungs bestimmt gut! Andererseits haben die Damen als junge Sportart auch jetzt schon die Chance genutzt, immer wieder Neues und Dynamisches zu entwickeln, wie die Blue-Bird-Tour als Saisonabschluss.
Wir üben zwar die gleiche Sportart aus, aber ich glaube nicht, dass man alles kopieren sollte, sondern auch neue Sachen Chancen bekommen und, dass das speziell das Damenskispringen auch vorantreiben wird.
Ich finde es einfach cool, wie sich der Damensport bei uns im Skispringen in den letzten Jahren entwickelt hat. Auch das Skifliegen haben sie sensationell gut gemacht. Das war ein Startschuss, nach vielen Bedenken kann sich das jetzt nach und nach entwickeln. Ich bin mir sicher, dass sich das Damen- und Herrenskispringen in ein paar Jahren auf einem ähnlichen Niveau bewegen werden. Das ist der Lauf der Zeit und das ist auch gut so!

„SHESPRINGEN“ – Das Buch: Worum geht’s sonst noch neben dem Interview von Karl Geiger?

Wir begeben uns mit diesem emotionalen Bildband in die Welt der Skispringerinnen: Niedrigere Preisgelder, ein durch Männer dominiertes Sportsystem, Vorurteile und weniger Weltcups begegnen den Skispringerinnen heute. Und dennoch gab es gerade in diesen letzten Jahren auch laute und starke Befürworter, Entwicklungen, wie die Raw Air der Damen und das erste ausgetragene Skifliegen für die Damen. Es ist eine Zeit des Umbruchs gewesen und wird es weiterhin sein. Denn unser Damen-Team ist cool, stark und ein großartiges Vorbild für kleine Mädchen, für andere Disziplinen und nicht zuletzt auch für uns. Genau diesen Weg voller Herausforderungen, Erfolge und Veränderungen haben wir nun zwei Jahre lang auch im DSV besonders genau betrachtet 📸 und gemeinsam mit Plan International gepusht und dokumentiert. Die spannendsten und persönlichen Bilder haben wir auf ihrem Weg hin zur „Schanzengleichheit“ in einem Buch nun zusammengefasst; viele Meilensteine und Fakten auch digital gesammelt. (Tipp für alle Instagrammer: checkt mal den Hashtag #SHESPRINGEN)

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Im Buch erfahren wir, was sich in den letzten 14 Jahren Damen-Skispringen verändert hat: Welche Hürden überwunden und welche Durchbrüche und Siege bereits durch die Einführung von Mixed-Team-Wettbewerben, der Forderung einer Vierschanzentournee für Frauen und der Ladies Two Nights Tour erreicht wurden 🏆 Außerdem bekommen wir, durch exklusive Interviews mit herausragenden Persönlichkeiten des Skispringens wie Katharina Schmid, den Freitag-Geschwistern und Sportpsychologen, auch detaillierte Einblicke in besondere Momente, Erfolgsgeschichten und Ideen für die Zukunft 👀 Wir lernen das Weltcup-Team der DSV-Skispringerinnen den Jahren 2022-24 mit ihren persönlichen Ansichten kennen und setzen uns mit den Grenzen der Physis und den Stärken der Psyche auseinander 💪 Natürlich wird auch die öffentliche Wahrnehmung, deren Einfluss und die Unterschiede zum Skisprung-Weltcup der Herren Thema sein. Und was mag die Zukunft für diesen fabelhaften Sport bringen? Das Damen-Skispringen, wie wir es heute kennen, hat bereits jetzt viele zukünftige Athletinnen inspiriert und Erfolgsgeschichten geschaffen, die wir nie vergessen werden. Überzeugt euch mit einem Blick ins Buch „SHESPRINGEN“ selbst davon, hier gelangt ihr direkt zum Onlineshop 🤩 Es ist ein Buch voller Bilder, Inspirationen und Fakten. Ein Buch, wie es von Heldinnen und großartigen Menschen im Sport des Skispringens geschrieben wurde.

Na hat euch das Interview Lust auf mehr gemacht? Dann geht’s hier gleich zu den Nächsten 👀

Interview mit Katharina Schmid, Kai Engbert, Carina Vogt, Andreas Bauer, Anna Rupprecht, Florian Porzig, Maximilian Mechler, Pauline Heßler, Luisa Görlich, Selina & Richard Freitag.


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