Mit Ex-Biathlet Simon Schempp für die Natur im Einsatz: Wintersport trifft Waldschutz

Für Wintersportler ist der Wald mehr als nur eine schöne Kulisse. Durch seine natürlichen Schutzfunktionen sichert er die alpinen Regionen und macht viele Wintersportarten überhaupt erst möglich. Deshalb haben sich der Deutsche Skiverband (DSV) und die Bayerischen Staatsforsten (BaySF) zusammengeschlossen: Gemeinsam wollen wir die Wälder erhalten und stärken – und damit auch die Sicherheit in unseren Wintersporträumen. 🌲 🏔️

Eine erste gemeinsame Aktion fand am 15. Oktober statt. Mit dabei war neben Mitarbeiter:innen des DSV, Snowboard Germany (SNBGER) und der Stiftung Sicherheit im Skisport (SIS) auch der ehemalige Biathlet Simon Schempp. Als Olympiamedaillengewinner und Weltmeister hat er seine Spuren im Wintersport hinterlassen und vom Schutz des Waldes profitiert – und gibt jetzt dem Wald etwas zurück. Was genau passiert ist und wie Wintersport und Waldschutz zusammenhängen, erfahrt ihr in diesem Beitrag. 🤓

Warum der Wald für den Wintersport so wichtig ist

Für viele mag es überraschend sein, dass der Wald für den Wintersport so entscheidend ist. Doch gerade in den Bergregionen übernehmen Wälder lebenswichtige Funktionen: Bäume schützen den Boden vor Erosion, stabilisieren Hänge und verhindern durch ihre Wurzeln, dass Erdschichten abrutschen. Das ist besonders wichtig, um die Lawinengefahr zu mindern. Jeder Hektar Schutzwald ist mindestens eine Million Euro wert, weil er den Einsatz teurer Lawinenschutzverbauungen aus Stahl oder Holz ersetzt. Ohne diesen natürlichen Schutz wäre Wintersport in vielen Regionen der Alpen kaum möglich. ☝️

Doch der Klimawandel stellt uns vor große Herausforderungen. Der Wald leidet unter neuen klimatischen Bedingungen und auch der Wintersport muss sich an immer unberechenbarere Wetterverhältnisse anpassen. Während die Bayerischen Staatsforsten deshalb daran arbeiten, einen vielfältigen und widerstandsfähigen Waldbestand zu schaffen, muss der DSV seine Trainings- und Wettkampfbetriebe flexibler gestalten, um den neuen Bedingungen gerecht zu werden. Die gemeinsame Kooperation bietet eine wertvolle Chance, voneinander zu lernen und sich auf die zukünftigen Bedingungen gemeinsam einzustellen. 🙌

Ein Zeichen setzen mit Simon Schempp: Bankeinweihung und Biotoppflege im Forstenrieder Park

Nicht nur als Schutz vor Naturgefahren ist der Wald wichtig, sondern auch als Ort der Erholung – für Sportler und Naturfreunde gleichermaßen. Am 15. Oktober 2024 haben der DSV und die Bayerischen Staatsforsten im Forstenrieder Park ein erstes gemeinsames Zeichen für die gemeinsame Verantwortung von Sport und Natur gesetzt: Symbolisch für die Erholungsfunktion des Waldes stiftete der DSV zwei neue Lärchenholzbänke, dessen Einweihung der ehemalige Biathlet und Olympiamedaillengewinner Simon Schempp persönlich übernahm. Die Bänke stehen inmitten eines wertvollen Feuchtbiotops, das seltenen Amphibienarten einen geschützten Lebensraum bietet und Besucher zum Verweilen einlädt. Schempp, der sich seit seinem Karriereende verstärkt für den Naturschutz engagiert, setzt mit seinem Engagement ein starkes Signal: Jeder – ob Profisportler oder Freizeit-Wintersportler – kann einen Beitrag leisten, um unsere Natur zu schützen. 

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Deswegen wurde die Kooperation nach der Bankeinweihung ganz praktisch fortgesetzt: Mit Astscheren und Handsägen packte Simon Schempp zusammen mit 13 Mitgliedern des DSV, SNBGER und der SIS tatkräftig selbst mit an und half bei einer Biotoppflege-Aktion des Forstbetriebs München im Forstenrieder Park, um den dortigen Lebensraum wertvoller Alteichen und ökologisch wertvoller Offenlandstrukturen zu erhalten.

Erfahre hier mehr Details über die Biotoppflege-Aktion 👇

Damit der Lebensraum wertvoller Alteichen und ökologisch wertvoller Offenlandstrukturen erhalten bleibt, entfernten Simon Schempp und 13 Mitglieder des DSV, SNBGER und der SIS vorsichtig junge Bäume, die unter den Alten wuchsen. Der Einsatz von Maschinen wäre dabei nicht möglich gewesen, da sie das empfindliche Wurzelwerk der Eichen hätten beschädigen können. Alteichen bieten wertvollen Lebensraum für zahlreiche seltene Tierarten, gelten als genügsam und stresstolerant und sind für das Ökosystem Wald enorm wichtig. Durch das Entfernen der jungen Bäume werden die lichtliebenden Eichen vor Wuchskonkurrenz und Verschattung geschützt. Zudem gelangt wieder mehr Licht auf den Boden der Offenlandstruktur, was das Wachstum kleinerer Pflanzen- und Blumenarten fördert und dadurch Insekten wie beispielsweise Bienen anzieht. Auch seltene Käferarten, wie der Eremit, profitieren von den verbesserten Bedingungen und finden weiterhin einen geschützten Lebensraum bei den alten Eichen.

Nachhaltigkeit durch Zusammenarbeit

Der Einsatz der DSV-Mitarbeiter im Forstenrieder Park mag auf den ersten Blick klein wirken, ist aber ein wichtiger Beitrag zum langfristigen Schutz der alpinen Wälder – und damit auch des Wintersports. Ohne regelmäßige Pflege und natürliche Verjüngung können die Schutzwälder der Alpenregionen ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen. Die Basis für eine Zusammenarbeit zwischen DSV und BaySF schafften bereits bestehende gemeinsame regionale Ansätze: Zum einen die Kooperation des Bildungszentrum in der Laubau zur Unterstützung jugendlicher Kaderathleten des DSV Ruhpolding/Berchtesgaden, zum anderen Aufforstungsaktionen mit SNBGER. Die Aktionen führten zu einer gemeinsamen Auseinandersetzung mit dem Thema Wald und Forst und verdeutlichen, dass beide Seiten aktiv an Lösungen arbeiten. Zudem ist die SIS in zahlreichen Forstprojekten an deutschen Wintersportstandorten involviert und leistet wichtige Bildungsarbeit, indem sie beispielsweise über Wildtiere und die Auswirkungen von Freizeitaktivitäten auf den Wald informiert.

👉 Wer gerne noch mehr über die Zusammenarbeit und die Hintergründe erfahren möchte, kann sich auf den Seiten der Bayerischen Staatsforsten oder über die Stiftung SIS informieren.

Fazit: Eine Win-Win-Situation für Mensch und Natur

Die Kooperation zwischen dem Deutschen Skiverband und den Bayerischen Staatsforsten zeigt, dass Sport und Naturschutz Hand in Hand gehen können. 🤝 Die gemeinsame Biotoppflege im Forstenrieder Park ist nur der Anfang. Gesunde, stabile Wälder sind die Grundlage für unseren Wintersport und jeder von uns – ob Sportler oder Naturfreund – profitiert davon. Auch zukünftige Projekte werden sich dieser Aufgabe widmen, um den Wald als unverzichtbare Grundlage für den Wintersport und als schützenswertes Ökosystem für kommende Generationen zu erhalten.

Vielleicht hast du beim nächsten Mal sogar die Chance, selbst an einer solchen Aktion teilzunehmen und Seite an Seite mit deinen Wintersport-Idolen etwas für den Erhalt der Wälder zu tun! 🫶


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